Die kühle Faszination der Rankenkönigin

Clematis sind verholzende Kletterpflanzen aus der Gattung der Hahnenfußgewächse. Ihr aus dem Griechischen stammender Name leitet sich von ihrer scheinbaren Ähnlichkeit mit Weinranken ab. Nur in wenigen Formen ist die Waldrebe nicht kletternd und wächst als Busch oder krautartig.
Wildformen
Es gibt mehrere Hundert Arten wildwachsender Clematis. Dabei sind die meisten in gemäßigten Klimazonen anzutreffen. Eher wenige besiedeln erfolgreich wärmere Regionen. Waldreben wachsen zumeist als Ranken bis zu einer Länge von 6 m und bilden Blütenstände mit farbigen Kelchblättern. Die Triebe verholzen, wobei die Pflanzen aus dem vorjährigen Holz austreiben können oder aus den neuen Trieben. Neben Laub abwerfenden Clematis gibt es auch immergrüne Arten. Ein Großteil der Wildarten ist in China beheimatet.
Clematis-Hybriden
Die Waldrebe eignet sich sehr gut für die Kultivierung. Die Zahl der Clematis-Hybriden ist nicht genau bekannt, sie wächst ständig an. Bei den Hybriden ist die Zahl der Blüten, deren Größe und insbesondere die Intensität der Farben stark verändert. Handgroße Blüten in kräftigen Farben sind keine Seltenheit. Daneben weisen Clematis-Hybriden gegenüber ihren wild vorkommenden Vorfahren weitere Vorteile auf. Sie werden auf Robustheit gegenüber Temperaturschwankungen und Widerstandsfähigkeit bei Krankheiten und Pilz gezüchtet.
Clematiswelke
Die Standortanforderungen der Clematis sind dadurch gekennzeichnet, dass die Waldrebe zwar Sonnenstunden für einen gesunden Wuchs benötigt, aber zu den Pflanzen gehört, die einen kühlen Wurzelstandort bevorzugen. Dies verhindert die Erkrankung an der Clematiswelke. Diese für die Waldrebe typische Erkrankung ist eine Pilzerkrankung, die zum Absterben der Pflanze führt. Ein zu sonniger Wurzelstandort fördert den Befall.
Vergesellschaftung
Im Gegensatz zu vielen anderen Kletterpflanzen ist die Clematis als Begleitpflanze gut geeignet. Sie neigt nicht dazu, die berankte Pflanze zu schädigen oder auszuhungern. Dadurch bilden sich aus Clematis und Bäumen oder Büschen langjährige Gemeinschaften. Eine Besonderheit der Waldrebe ist ihre Fähigkeit, das von Walnussbäumen abgegebene Juglon zu verarbeiten. Dieser Wachstumshemmer, der auch über die Wurzeln des Walnussbaumes freigesetzt wird, verhindert die Ansiedlung von Nahrungskonkurrenten. Zur Bepflanzung ist wegen ihrer Widerstandskraft gegen Juglon eine Clematis besonders gut geeignet.